Die
zwei amerikanischen Modernistinnen Adelaide Crapsey und Genevieve
Taggard sind Dichterinnen, die den formalen Herausforderungen der
zeitgenössischen Poesie auf ganz unterschiedliche und individuelle
Art und Weise begegneten. Beide zogen trotz thematisch verschiedener
Schwerpunkte ihre Inspiration aus der eigenen realen Erfahrungswelt.
Die zu Beginn des 20. Jahrhunderts schreibende Crapsey befasst sich vor
allem mit dem Motiv der Vergänglichkeit, mit der Thematik des
Todes und des Verfalls. Ihren einzigartigen Fünfzeilern sowie auch
ihren längeren Gedichten wohnt eine kaum zu verkennende
Melancholie, aber auch beeindruckende Kraft inne. Taggard bringt zur
Mitte des 20. Jahrhunderts eine Breite an sich abwechselnden Inhalten
wie Kunst, Liebe, Natur in ihre Dichtung und zeigt zudem einen
kritischen Blick für Themen der Politik, des Feminismus und
Sozialismus. Der flexible Einsatz von Reim und Metrik schenkt den
Lesenden eine vielseitige Lektüreerfahrung. Lena Dahlbüdding,
Karen Elias, Michelle Giering, Lisa Guthmann, Vera Jordan, Rohilat
Kalmaz und Kristin Kelch von der Ruhr-Universität Bochum geben
diesen im deutschen Sprachraum bisher unbekannten Dichterinnen
gemeinsam mit Jürgen Brôcan eine Stimme. Durch ihre
Übertragungen ins Deutsche können sie sich uns in ihrer
Poesie verständigen und im Wort ihre Sicht auf die Dinge der Welt
mitteilen. |
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Jürgen Brôcan lebt in Dortmund und ist Lyriker, Essayist, Literaturkritiker, Übersetzer und Herausgeber. | |
Adelaide Crapsey, Genevieve Taggard:
Einen kleinen Flieder pflanzen in Vermont Hardcover mit SU, 124 S., 17,00 € ISBN 9783755707165 edition offenes feld, Dortmund 2022 |
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