Bengt Emil Johnson: Das Fest der Wörter. Aus dem Sumpf
Ein nur hastiger Blick würde kaum zeigen, ob der
Nebel sich auflöst oder zurückzieht, der Eindruck
von etwas Tastendem, von einer Verkörnung des
Lichts jedoch würde sich unwillkürlich einstellen.
Was sich in einem solchen Augenblick ebenso
leicht ergibt, ist ein Zögern, das mit den sanften
Senken des Terrains verknüpft wird; die Möglichkeiten
gedämpfter Laute ergeben ein taktiles Gefühl.
Wer zögert, ist bestrebt sich nicht zu vermischen.
Wenn es die Zeit zulässt, wird sie vom Nebel
in stiller Übereinkunft unter der Decke gehalten.
Das geht denn richtig zur Sache. Weder von
Lust geprägt noch von Pflicht. Ein Zögern, Herumtappen,
ein Stück weit über »das Hier« hinaus,
wahrgenommen aus einer unbestimmten Distanz
in einem gedämpften, gleichsam grobkörnigen
Licht, und es interessiert wenig, ob es zu- oder abnimmt.

  Bengt Emil Johnson (1936-2010) war Schriftsteller,
Komponist, Rundfunkredakteur, Herausgeber
und Ornithologe. Er veröffentlichte mehr
als zwanzig Gedichtbände und gilt als einer der
wichtigsten schwedischen Lyriker.
Bengt Emil Johnson:
Das Fest der Wörter. Aus dem Sumpf.
Mit einer Nachschrift von Staffan Söderblom
Aus dem Schwedischen übersetzt von Lukas Dettwiler
Hardcover mit SU, 16 x 22 cm, 116 S., 19.00 €,
ISBN 9783739215457
edition offenes feld, Dortmund 2015
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