In seinem dritten Aphorismenband zeigt Heimito Nollé erneut, dass die totgesagte Gattung des Aphorismus lebt. Seine Wort- und Gedankenspiele umkreisen sowohl die großen Menschheitsthemen wie auch Alltägliches und scheinbar Banales. Der selbstironische Titel "Defizitate" verweist zum einen auf eine Haltung, die Erkenntnis stets als unvollkommen und somit defizitär betrachtet. Zum andern verabschiedet sich Nollé von der gängigen Vorstellung des Aphorismus als bedeutungs- schwangeren Sinnspruch. Was bleibt, sind kluge, hintergründige und oft auch komische Einzelbetrachtungen einer aus den Fugen geratenen Welt. | |
Heimito Nollé, geb. 1970 in Zürich, wohnt in Oberkulm, Kanton Aargau, Schweiz. Studium der Philosophie und Geschichte in Zürich und Berlin. Berufliche Tätigkeiten in Kultur und Medien, seit 2015 Journalist mit Schwerpunkt Kultur, Religion und Gesellschaft. Debüt 2014 mit dem Band "Aussätzer", im gleichen Jahr Gewinner des Aphorismenpreises des Fördervereins DAphA. Der zweite Band "Randgut" erschien 2016. | |
Heimito
Nollé: Defizitate. Zweihundert Aphorismen. Hardcover mit SU, 76 S., 16,00 € ISBN 9783751915502 edition offenes feld, Dortmund 2020 |
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