Sebastian, der seine Familie verlassen und in den USA gelebt hat, kehrt nach München zurück, darum bemüht, zu seiner Frau Gudrun und dem Sohn Leander neue Beziehungen zu knüpfen. Sebastian lebt unterdessen in der Wohnung eines Freundes. Bei seinen ziellosen Streifzügen durch die Stadt widerfahren ihm seltsame Dinge: Er sieht vor der Glyptothek eine junge Frau meditieren, die samt ihrem weißen Fahrrad plötzlich unsichtbar wird, er trifft eine gescheiterte Sinologin und einen Privatdetektiv, einen Frisör, der sich als Hethiter vorstellt, eine HNO-Ärztin, die den unhörbaren Ton erforschen will, einen Manager, dem plötzlich Orakelsprüche einfallen, und eine Blumenhändlerin mit einer geheimnisvollen Aushilfe. Als Sebastian schließlich mit Hilfe seines Sohnes Wände emporläuft und über den Dächern des nächtlichen Münchens einen toten Tennisspieler trifft, wird alles möglich - ein Fest für eine Göttin. Und vielleicht sogar eine neue Annäherung an Gudrun? | |
Ludwig Steinherr, geboren 1962, lebt als Schriftsteller in München. Er hat überwiegend Lyrik veröffentlicht, bislang 23 Gedichtbände, in jüngster Zeit aber auch Prosa und Theaterstücke. Seine Werke wurden vielfach übersetzt und ausgezeichnet. Zuletzt erschienen von ihm bei Allitera der Gedichtband "Zur Geburt einer Ming-Vase" (2021) sowie die Novellen "Verona kopfüber" (2022) und "Der Carolin-Papyrus" (2022). | |
Ludwig Steinherr:
Das weiße Fahrrad Hardcover mit SU, 140 S., 20,00 € ISBN 9783756813483 edition offenes feld, Dortmund 2022 |
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